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Arndt, Swantje

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Nach einer Ausbildung zur Verlagsbuchhändlerin beim Suhrkamp Verlag in Frankfurt studierte Swantje Arndt an den Universitäten Freiburg, Basel und am Trinity College in Dublin Geschichte und Germanistik. Ihre Magisterarbeit schrieb sie über die Subjektkonstruktionen in Wolfgang Hilbigs Roman „Eine Übertragung“. Seit Oktober 2007 promoviert sie als Stipendiatin des Promotionskollegs „Geschichte und Erzählen“ im Fach neuere deutsche Literaturgeschichte an der Universität Freiburg.


Dissertationsprojekt

Die Zeit des Nationalsozialismus im Familiengedächtnis. Untersucht anhand ausgewählter Werke deutscher Gegenwartsliteratur

Vergangenheitsdiskurse über die NS-Zeit scheinen gerade in der letzten Zeit einen immer größeren Raum  in der deutschen Gegenwartsliteratur einzunehmen. Das Spektrum reicht von Dokumentationen der Familiengeschichte  über die Darstellung von Fluchterlebnissen, teils mit heroisierender Personenzeichnung bis zu Familienromanen, in denen die Kinder sich mit den häufig schweigenden, möglicherweise schuldhaft verstrickten Eltern auseinandersetzen. Letzteres hat bereits in den 70er Jahren mit Uwe Johnsons „Jahrestage[n]“ und Christa Wolfs „Kindheitsmuster“ begonnen.
In dem Dissertationsprojekt wird die Entstehung, Konzeption und Tradierung des kommunikativen Gedächtnisses innerhalb der Familie untersucht. Deshalb wurden Texte ausgewählt, in denen aus dem Blickwinkel der Kinder, die keine oder kaum eigene Erinnerungen an die Zeit des Dritten Reiches haben, Gespräche mit Zeitzeugen in der Familie geschildert werden. Gerade das kommunikative Gedächtnis steht in der Nachkriegszeit in einem spannungsreichen Verhältnis zum offiziellen, kulturellen Gedächtnis in den sich neu etablierenden Staaten Ost- und Westdeutschlands. Die Arbeit geht der Fragestellung nach, wie die Zeit des Nationalsozialismus in ausgewählten Texten der deutschen Gegenwartsliteratur dargestellt, genauer wie diese Zeit im Familiengedächtnis bewahrt und an die nachfolgenden Generationen weitergegeben wird und sich auf deren Identitätsentwicklung auswirkt. Für die Untersuchung von besonderer Bedeutung ist die Frage, wie in den ausgewählten Texten die Überführung vom kommunikativen in das kulturelle Gedächtnis erfolgt. Die theoretische Grundlage hierfür bilden die interdisziplinären Studien und Ansätze von Harald Welzer sowie Jan und Aleida Assmann.

 

Veröffentlichungen

Authentizitätsfiktionen in Uwe Timms Buch „Am Beispiel meines Bruders“, in: Authentizitätsfiktionen in populären Wissenskulturen. Ansprüche – Strategien – Wirkungen, transcript, Bielefeld (erscheint voraussichtlich 2009).

Textkommentare, in: Volksaufklärung. Eine praktische Reformbewegung des 18. und 19. Jahrhunderts, hrsg. v. Reinhart Siegert und Holger Böning, Bremen 2007.
 

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