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Winter, Thomas

Lebenslauf:

Studium der Philosophie, Germanistik, Psychologie, Kognitionswissenschaft, Wissenschafts- und Medizingeschichte in Freiburg und Edinburgh. Magister 2006 mit der Arbeit Zum Verhältnis von Tradition und Wahrheit bei Heidegger und Gadamer. Seit 2007 Mitglied im Promotionskolleg Geschichte und Erzählen.


Dissertationsprojekt:

Tradition und Erkenntnis. Philosophische Untersuchungen zu einer hermeneutischen Traditionstheorie.


„Der Kampf gegen die Tradition war immer ein Kampf im Namen einer anderen Tradition“. Wenn Leszek Kolakowski mit dieser Behauptung Recht hat und auch die Traditionskritik noch dem Traditionellen verhaftet bleibt, dann können wir von einer Traditionsverfallenheit des Menschen sprechen, die der philosophischen Reflexion bedarf.

Doch was ist Tradition überhaupt?

Obwohl sich die Philosophie explizit mir ihrer eigenen Tradition auseinandersetzt, wurde Tradition als solche philosophisch bislang nur sporadisch und kaum befriedigend als Reflexionsgegenstand wahrgenommen.

Eine hermeneutische Neuinterpretation soll dem entgegenarbeiten. Der Ansatz bei der Hermeneutik ergibt sich aus dem Phänomen selbst: In Traditionen gründet der Sinn von Lebensformen. Sie überliefern Weltauslegungen und sichern ihre Kontinuität über Verstehensprozesse. Dementsprechend formen Traditionen unseren Verstehenshorizont. Unsere Verstehensmöglichkeiten sind oft davon abhängig, ob wir in bestimmten Traditionen stehen oder uns deren Gehalte reflexiv angeeignet haben.

Die Arbeit soll zunächst die Rolle des Traditionsbegriffs in der hermeneutisch orientierten Philosophie untersuchen. Dabei werden insbesondere die Arbeiten von Martin Heidegger und Hans-Georg Gadamer einer kritischen Diskussion unterzogen.

Die im Anschluss zu entwickelnde hermeneutische Traditionstheorie gliedert sich in zwei zentrale Aufgabenstellungen. Eine allgemeine Theorie der Tradition soll den Untersuchungsgegenstand von seiner Einheit her interpretieren und die allen Traditionsformen zu Grunde liegenden Strukturen beschreiben.

Entgegen den vielen Vereinnahmungen, die der Traditionsbegriff erfahren hat – insbesondere von konservativer Seite – muss Tradition jedoch als ein wesentlich plurales Phänomen verstanden werden. Dieser Pluralität soll eine differenzielle Traditionstheorie Rechung tragen. Ihre Aufgabe besteht in der Entwicklung eines begrifflichen Instrumentariums mit dem verschiedene Traditionsformen idealtypisch voneinander unterschieden und in ihrer jeweiligen Eigenlogik beschrieben werden können.


Forschungsinteressen:


Historisch: Antike, Neuzeit, Gegenwart.
Methodisch: Hermeneutik, Phänomenologie, Analytische Philosophie.
Thematisch: Traditionstheorie, Geschichtsphilosophie, Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie, Religionsphilosophie, Philosophie des Geistes.

Veröffentlichungen:

  • Die Publikation einer Abhandlung mit dem Titel Sinnerfahrung. Zur Dialektik von Tradition und Geschichte ist in Vorbereitung.













 

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